Die Nachfrage nach Wohnmobilen ist ungebrochen: Tausende Neuzulassungen für Reisemobile sprechen für sich.
Angesichts der Vielzahl an erhältlichen Varianten fällt es schwer, ein Fahrzeug zu finden, das den eigenen Vorstellungen entspricht. Ein Wohnmobil ist eine kostspielige Anschaffung, die Entscheidung für ein Modell erfordert daher gründliche Überlegungen.
Hier erfahren Interessierte, welche verschiedenen Klassen und Aufbauarten es gibt und welche Kriterien bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen sind.
Klassen von Wohnmobilen
Zu unterscheiden ist zwischen ausgebauten und aufgebauten Wohnmobilen. Der Unterschied zwischen den beiden Klassen liegt in der Konstruktionsweise der Karosserie:
Ausgebaute Wohnmobile basieren auf der originalen Blechkarosserie eines Kastenwagens. Der Hersteller oder Ausstatter baut den Wohnraum anschließend in den Innenraum des Fahrzeugs ein. Der Ausbau ist auf die Form und Abmessungen der Blechkarosserie des Kastenwagens beschränkt. Deshalb ist es schwierig, geräumige Küchen oder Badezimmer in dieser Art von Reisemobilen unterzubringen.
Aufgebaute Wohnmobile bestehen aus sogenannten Sandwichplatten. Diese erlauben die Konstruktion von Aufbauten, die über die Breite und Höhe des Basisfahrzeugs hinausragen. Aufgebaute Wohnmobile bieten deshalb üblicherweise mehr Wohn- und Stauraum als die ausgebauten Varianten.
Campingbusse basieren auf Kleintransportern und zählen zu den bekanntesten Wohnmobilen. Diese Fahrzeuge sind klein und preisgünstig, bieten aber dennoch alles, was Campingfreunde für einen gelungenen Ausflug benötigen. Der bekannteste Vertreter dieses Typs ist der VW T1, im Volksmund als „Bulli“ bekannt.
Ausgebaute Kastenwagen haben sich als beliebte Alternativen zu herkömmlichen Wohnmobilen etabliert. Sie sind schmaler und kürzer als Campingbusse, bieten jedoch üblicherweise mehr Nutzfläche. Sie verfügen häufig über eine vollwertige Nasszelle mit Dusche, Toilette und Waschbecken.
Der Name der Alkovenmobile leitet sich vom Schlafbereich im oberen Teil des Fahrzeugs ab, der wie ein Alkoven vorsteht. Dieser Bereich ist besonders geräumig und bietet Platz für zwei Personen. Zur Ausstattung eines Alkovenmobils zählen üblicherweise ein weiteres Heckbett sowie ein Bett, das durch den unkomplizierten Umbau der eingebauten Sitzgruppe entsteht. Da sie insgesamt sechs Schlafplätze bieten, sind diese Wohnmobile bei Familien beliebt.
Teilintegrierte Reisemobile stehen derzeit ganz oben auf der Wunschliste vieler Wohnmobilisten. Für diese Fahrzeuge spricht ihre Wendigkeit, ihr großzügiges Raumangebot, das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die aerodynamische Konstruktionsweise. Das Fahrerhaus von teilintegrierten Reisemobilen ist nicht vollständig in den Wohnaufbau integriert. Den Übergang zwischen Fahrerkabine und Aufbau deckt eine sogenannte Dachhutze ab.
Integrierte Reisemobile verwenden das Basisfahrzeug nur in Form eines Windlaufs. Das bedeutet, dass die Hersteller den vorderen Teil des Reisemobils eigens für das Wohnmobil entwickelt haben. Diese Konstruktionsweise geht mit einem deutlich höheren Anschaffungspreis im Vergleich zu teilintegrierten Fahrzeugen einher. Dafür wirken integrierte Wohnmobile besonders elegant und bieten mehr Raum und Komfort als die meisten anderen Reisemobile.
Die Königsklasse bilden die Liner. Sie basieren auf einem tragfähigen Lkw-Chassis und bieten eine hohe Zuladung bei exzellentem Fahrverhalten. Liner verfügen über bis zu 50 Millimeter dicke Wände und eine hochwertige Ausstattung.
Auswahlkriterien für das perfekte Wohnmobil
Die Größe ist das erste Kriterium, das bei der Auswahl eines Wohnmobils zu berücksichtigen ist. Das benötigte Raumangebot hängt in erster Linie von der Anzahl der Mitreisenden ab: Für Reisende mit Kindern oder Enkeln ist ein Campingbus zu klein und auch in ausgebauten Kastenwagen können die beengten Raumverhältnisse schnell den Ferienspaß verderben.
Eng verbunden mit der Größe des Fahrzeugs ist die gewünschte Ausstattung. Zusätzliche Ausstattungsoptionen gestalten jede Reise angenehmer, gehen aber mit einem erhöhten Raumbedarf einher.
Zu berücksichtigen sind zudem die geplanten Reisedestinationen sowie die Dauer des Urlaubs im Wohnmobil: Beengte Platzverhältnisse und geringer Komfort drücken während einer einwöchigen Reise weniger auf die Stimmung, als dies bei einer mehrmonatigen Tour durch mehrere Länder der Fall ist.
Bei den Reisezielen kommt es insbesondere auf die dortige Topografie und die geplanten Streckenlängen an: Wer Urlaub in den Bergen macht, benötigt ein Wohnmobil mit viel Bodenfreiheit; auch ein Allradantrieb ist von Vorteil.
Ist eine Reise in kühle Regionen geplant, ist Modellen mit einer leistungsstarken Heizung der Vorzug zu geben. Steht ein Strandurlaub an, sorgt eine im Wohnmobil verbaute Außendusche dafür, dass die Reisenden den Sand nicht in die Innenräume tragen.
Ein bequemer Fahrersitz ist auf langen Fahrten Gold wert: Er erhält die Konzentration aufrecht und trägt damit zur Sicherheit der Reisenden und der anderen Verkehrsteilnehmer bei. Mit einer Probefahrt stellt der Fahrer sicher, dass ihm das Fahrverhalten des Reisemobils zusagt.
Nicht zuletzt entscheidet das persönliche Budget über das ideale Wohnmobil: Je größer und komfortabler ein Fahrzeug ist, desto teurer ist es. Zu berücksichtigen sind zudem die Nebenkosten, beispielsweise der Kraftstoffverbrauch und die Versicherungsprämien.
Eine Alternative zum Kauf stellt die Anmietung eines Wohnmobils dar. Viele spezialisierte Firmen bieten Frühbucherrabatte an, sodass ein Urlaub in einem luxuriösen Reisemobil auch für Normalverdiener erschwinglich ist.